GESCHICHTE DES KICKBOXEN
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Während in den USA die ersten Profi-Kämpfe ausgetragen wurden, überlegte man, wie in Europa Anschluss an diese enorme Entwicklung der USA gefunden werden kann. Dominique Valera ging für mehrere Monate nach Amerika und trainierte zusammen mit Bill Wallace. Der Herausgeber des französischen Karate-Journals, Jean D. Nouailhac, äußerte in Accapulco bei einem internen Meeting, an dem Jhon Rhee, Mike Anderson und auch Georg F. Brückner teilnahmen, den Wunsch, diese neue Sportart zu fördern und in Paris einen Vollkontakt- Vergleichskampf zwischen Nordamerika und Europa zu veranstalten. Mike Anderson übernahm die Vorbereitungen in den USA und Georg F. Brückner in Europa. Im Frühjahr wurde in Gelsenkirchen ein europäisches Ausscheidungsturnier veranstaltet. Die Sieger erhielten zur Belohnung die Reise nach Paris. Es war erstaunlich, wie viele Sportler den Schritt zum Vollkontakt wagten, aber der Wille allein macht es noch nicht. Für die Europäer war das Neuland. Im Vertrauen auf ihr Können und ohne zu wissen, wie man sich im Vollkontakt vorbereiten muss, scheiterten fast alle Kämpfer an der konditionellen Voraussetzung. Hier wurde offenbar, dass man mit normalem Karate- oder Taekwondo-Training nicht bestehen konnte.
Am 25. März fand im vollbesetzten „Palais des Sports“ der erste Teamkampf zwischen Nordamerika und Europa statt. Für Europa gingen an den Start: Lan Ung Kim, Giuseppe Cosantino und Arno Koschnik, alle drei aus Düsseldorf, Jörg Schmidt, Berlin, Dieter Herdel, Landau und Kunibert Back aus Rauenberg. Für die Nordamerika-Mannschaft starteten Ramiro Guzmann und Isaias Duenas, Mexiko, Gordon Franks, Jeff Smith und Bill Wallace, USA und als Gast unter den Meistern Dominique Valera, Frankreich. Warum war Valera im Team aus Übersee? Darüber gab es viele Meinungen. Diese sollen hier jedoch nicht erörtert werden.
Natürlich waren die Europäer hoffnungslos unterlegen. Wie sollten sie auch diesen Entwicklungsrückstand in so kurzer Zeit wettmachen. Überragend war jedoch die Leistung von Jörg Schmidt, Berlin, einem Brückner-Schützling, der entsprechend vorbereitet wurde. Er bot dem Stier von Mexiko bis in die 3. Runde einen Kampf, der die Zuschauer von den Stühlen riss. Leider musste diese Partie wegen eines Nasenbeinbruchs vorzeitig abgebrochen werden, sonst hätte Jörg Schmidt wahrscheinlich eine Sensation vollbringen können. Dank der soliden Einstellung führte Schmidt bis zum Abbruch sogar klar nach Punkten und setzte den Weltmeister unter Beifallsstürmen mit klassischen Fegern sogar mehrmals auf den Boden.
Valera konnte trotz einer 7-monatigen Vorbereitung in den USA nur einen schwachen Eindruck hinterlassen. Er gewann gegen Kunibert Back durch K.O. im Nachschlagen nach einem Trennkommando. Normalerweise wäre er sofort disqualifiziert worden, aber damals liefen die Uhren noch anders.
In Paris wurde die erste Konzeption zur Gründung eines Weltverbandes erörtert. Wiederum waren es Anderson und Brückner, die einen Entwurf mit Regeln vorgelegt hatten, der allerdings in dieser Form noch nicht akzeptiert wurde. Man war sich jedoch einig, dass es höchste Zeit wurde, die ganze Sache mit Eile voranzutreiben.
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Im Februar wurde in Berlin dann endlich der Weltverband, die WAKO – World All-Style Karate Organization – gegründet. Gleichzeitig wurde auch der Deutsche Verband, die WAKO Germany, ins Leben gerufen. Damit begann ein breiter Wettbewerb im Leicht- und Vollkontakt mit den ersten Deutschen- und Europameisterschaften. Auf europäischer Ebene gab es 2 Vollkontaktturniere in Rotterdam und Wien. Beide Ergebnisse zusammenaddiert ergaben die erste Europameisterschaft. Im ersten Turnier dominierten die Holländer, da sie mit der Gruppe von Tom Harrink, die schon längere Zeit Vollkontakt Thaiboxen praktizierte, echte Vorteile gegenüber allen anderen hatte, die sich gerade erst mit dem Vollkontakt vertraut machten. Doch schon beim zweiten Turnier in Wien wendete sich das Blatt ganz entschieden. Die Deutschen holten mächtig auf und waren seit dieser Zeit bei allen internationalen Meisterschaften ernst zu nehmende Kämpfer.
Ebenfalls zu den Männern der ersten Stunde gehörte Geert Lemmens der bis heute im Verband erfolgreich aktiv ist.
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Auch die WAKO erlebte eine tief greifende Krise. Selbstherrlichkeit und Egoismus führten zu Manipulationen der Statuten der demokratisch angelegten WAKO. Machtkämpfe wurden ausgetragen, die durch Mitglieder Unterstützung fanden, die immer in der 2. Reihe standen. Dies führte 1984 zu einer Eskalation und 1985 zum Bruch in zwei Lager. Der alte Original-Verband führte seine Existenz weiter. Alle Bemühungen, die unterschiedlichen Auffassungen auszudiskutieren, scheiterten an neuen Postenjägern, die für sich die Chance sahen, endlich einmal aus der zweiten Reihe nach vorne treten zu können.
So gab es 1985 zwei Weltmeisterschaften, die eine in Budapest, wo Deutschland nur mit einer zweitklassigen Garnitur der Abtrünnigen und auch die USA nur mit einigen unbedeutenden Sportlern antrat. Die andere, die Original-Gruppe, führte ihre Weltmeisterschaft wieder in London durch, die aufgrund der unüberbrückbaren Ansichten in der äußerst knappen Zeit von nur 2 Monaten vorbereitet werden musste. Hier waren jedenfalls die besten und stärksten Nationen, die USA und Deutschland, repräsentativ vertreten. In der Folge trug die Original-WAKO 1986 in Athen ihre Europameisterschaften aus und der andere Verband seine Meisterschaften für Vollkontakt in Paris und für Leichtkontakt in Hamburg. Während die Original-WAKO in großer Harmonie weitermachte, kam es sowohl in Paris als auch in Hamburg zu Auseinandersetzungen infolge vieler unqualifizierter Funktionäre.
Quelle: Programmheft 5.WM 1987 München
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John Rhee hatte die ersten Safetys entwickelt. Er realisierte damit die Idee von Bruce Lee, dem legendären Superstar der Kung Fu Filmgeschichte, der die Zukunft der fernöstlichen Kampfsysteme nicht weiter in den traditionellen Auffassungen philosophischer Weisheiten sah, sondern in der wachsenden Realität zum echten sportlichen Wettkampf und das hieß zu dieser Zeit Wettkämpfe mit Schutzausrüstungen.
Die ersten Safetys wurden natürlich von vielen nicht nur skeptisch betrachtet, sondern von der großen Mehrheit kategorisch abgelehnt. Viele sahen in den Safetys den Untergang der traditionellen Systeme, die Verwässerung der sauberen Technik, die Vergewaltigung der geistigen Überlieferung. Dass die traditionellen Stile damals auch erst wenige Jahrzehnte alt waren und erst nach dem 2. Weltkrieg in die USA und Ende der 50er Jahre nach Europa kamen, waren keine Argumente.
Als erstem deutschen Kickboxer gelang es dem Darmstädter Peter Harbrecht, einen Weltmeistertitel zu erringen. Doch auch Tom Rissmann und Dirk Peter, beide aus Berlin, waren mit dem Titel von Vizeweltmeistern nahe am Ziel. Darüber hinaus gab es noch 2 Bronzemedaillen. Heinz Klupp aus Erding und Bernd Eggert aus Berlin sorgten für eine große Gesamtleistung unserer Kämpfer. Der damals erst 18jährige Michael Kuhr konnte sogar seinen ersten Kampf gewinnen.
Dies war der Zeitpunkt, wo den führenden Persönlichkeiten klar wurde, dass die Spaltung kein Gewinn, sondern nur ein Verlust war. In einigen fruchtbaren Gesprächen einigten sich die Parteien, die Zukunft wieder gemeinsam zu gestalten. Während die Original-WAKO einstimmig diesen Weg begrüßte, tat sich die andere Seite zwar schwer, aber die Wiedervereinigung hatte stattgefunden. Die Münchener Weltmeisterschaft präsentierte also die WAKO wie in alten Zeiten. Sie war der Ausgangspunkt zu einem einheitlichen großen Weltverband für Amateure und Professionals. Es war ein weiterer Meilenstein in der jungen Geschichte des Kickboxens. Ziel war es, mit Vernunft, Leistung und einer Konzentration der Kräfte die Anerkennung durch die Medien und vor allem durch den DSB zu erreichen. Dies waren die Voraussetzungen für eine Zukunftsentwicklung, die unserem Sport das lange verdiente Ansehen sichern könnte und jeder könnte dazu beitragen. Jeder, der es wirklich ernst meint.